IT 5.0 über den Dächern von München….

Published by Dr. Dirk Zimmermann
November 13, 2019 @ 5:02 PM

…  bzw. wie können Unternehmen „smarter“ werden, wenn die Klaviatur der IT 5.0 in Unternehmen Anwendung findet. Dieses Thema beleuchtete der global aktive IT-Provider Unisys im Rahmen eines CIO Community Events zusammen mit CIONET, welches am 10. Oktober 2019 über den Dächern von München stattfand.

Folgende Fragestellungen standen im Fokus dieses Events:

  • Welchen Einfluss haben neue Technologien wie Advanced Analytics, AI und Robotics auf das Unternehmen der Zukunft und wie können Innovationen helfen, Unternehmen zu „Smart Enterprises“ werden zu lassen?
  • Wie führen diese disruptiven Technologien, orchestriert vom CIO und CDO als Treiber des digitalen Wandels, zu höherer Effizienz, zu schnelleren und besseren Entscheidungen und einem sich ständig adaptiv optimierenden Nutzer-Erlebnis? 
  • Welche konkreten Use Cases gibt es bereits und was wird die Zukunft bringen?

Die folgenden kurzen Zeilen werden versuchen, einen kurzen Einblick in die spannenden Diskussionen des Tages zu geben, sofern dies in Kürze überhaupt machbar ist.

In Zeitungen, einschlägigen Magazinen, Experten-Kolumnen aller Industriezweige, im Internet … überall sind die gleichen zahlreichen Buzzwords zu finden, wie z.B. Artificial Intelligence, Cybersecurity, Quantum Computing, Robotics Process Automation, Advanced Analytics, Digitale Transformation, Internet of Things (IoT), und viele, viele mehr. Alle diese Buzzwords versprechen Unternehmen, sie schneller, effizienter, sicherer und besser zu machen und auch näher an den Kunden heranzuführen, um sich dadurch besser im Wettbewerb behaupten zu können. Z.T. sind dies auch keine neuen Themen oder Gedanken. Ich verweise an dieser Stelle gerne auf das bereits 1979 in einer vorläufigen Auflage erschienenen „Handbook of Artificial Intelligence“ des Computer Science Departments der Stanford University, das von Avron Barr und Edward A. Feigenbaum herausgegeben wurde. Dieses nahezu 800 Seiten tragende Werk versuchte bereits Ende der 80 Jahre des letzten Jahrhunderts zu ergründen, wie IT als Basis für AI genutzt werden kann, um höhere Effizienz zu erreichen. Für Informatiker ein sicherlich spannendes Werk, insbesondere mit Blick auf die historische Entwicklung dieses Themas. Über die letzten Jahre haben sich alle relevanten Technologien rasant weiterentwickelt,  um heute den Stand IT 5.0 zu erreichen, den ich mich so zu nennen wage.

Die Herausforderungen der heutigen Zeit sind größter geworden, die Zukunft wird nicht einfacher. Unsere Industrieexperten erwarten, dass es bereits im Jahre 2025 175 Zettabytes an Daten weltweit zu managen gilt. Die Konsequenz daraus ist einfach. Die Arbeit, diese Datenmengen nutzbar machen zu können, können eigentlich nur intelligente Algorithmen übernehmen. IT 5.0 kann hier hilfreich sein, Unternehmen „smarter zu machen“ und auf vielen Wegen, der Menschheit nutzbar zu machen, wie z.B. durch vernetzte und mit AI versehene Roboter, die präzise komplexe und komplizierte Operationen am Menschen durchführen können - durch intelligente Systeme, die das globale Transportwesen effizienter und planbarer machen - durch clevere und vernetzte Anwendungen, die es schaffen, Supply Chains transparenter und effizienter zu gestalten - durch Technologien, die es schaffen, automatisiert und auf Algorithmen basierte Entscheidungen zu treffen -  Systeme, die helfen können, Prozesse im Unternehmen effektiver und schneller zu gestalten -  die es schaffen, durch smarte Systeme, die durch IoT und andere Anwendungen generierten Daten (NextGen Data), zu lesen, zu vernetzen und eine Grundlage für bessere und schneller Management-Entscheidungen zu liefern -   und Systeme, die es schaffen, durch die die Vernetzung der Datenmengen, unsere Welt sicherer und unsere Bildung in den Schulen und den Universitäten besser zu machen. Die Anwendungsbreite kennt keine Grenzen, an dieser Stelle können leider nur einige wenige Beispiele genannt werden.

Die Diskussionen mit den Experten auf diesem Event gingen aus meiner Sicht alle in die gleiche Richtung. Technologien sind ein Mittel zum Zweck, die darauf abzielen, die digitale Transformation in Unternehmen voranzutreiben, um durch cleveren Einsatz und durch erreichte höhere Produktivität oder gar mit neuen Business Modellen mit der Konkurrenz mithalten oder gar dem Wettbewerb durch einen erschaffenen Wettbewerbsvorteil voraus sein zu können.

Existierende Use Cases und Kundenbeispiele zeigen heute bereits sehr eindrucksvoll, wie diese Technologien wertbringend zum Einsatz kommen und dabei helfen können, als Unternehmen, als Behörde, als Minsterium oder Organisation „smarter“ zu werden. Auch kann heute bereits ein sinnvoller Einsatz von AI, Robotics und Machine Learning dabei helfen, angestammte IT Services, wie z.B. einen Service Desk smarter zu machen, indem Tickets durch intelligente Anwendungen, wie z.B. einen Virtual Enterprise Assistant und auch Self-help Funktionen, und unter Erhöhung der User Experience vermieden werden können und Service Desks oder gemanagte Workplaces damit zu mehr End-User Zufriedenheit und höherer Effizienz führen.

Die Zukunft der IT 5.0 geht noch einen Schritt weiter, so wird erwartet, dass metaheuristische Simulationstechniken immer mehr an Bedeutung gewinnen werden, um zu verstehen, wie Systeme miteinander agieren und diese Erkenntnisse nutzbar zu machen.

Ich denke man kann sagen, dass die IT 5.0 heute nicht mehr aus dem Alltag und von der strategischen Agenda eines jeden CIOs/CDOs wegzudenken ist. Ganz im Gegenteil – die Bedeutung wird noch wachsen. Auch gibt es in einigen Industriezweigen oder insbesondere auch im Mittelstand noch relativ großen Nachholbedarf bei der Digitalen Transformation, wofür es zahlreiche Gründe gibt,  wie z.B. fehlendes Know-How rund um das Thema IT 5.0. Um diesem Punkt Herr zu werden, ist erkennbar, dass aufgrund der mangelnden Verfügbarkeit von Experten am Markt, Unternehmen häufig dazu tendieren, kleinere Unternehmen zu übernehmen oder Rat bei IT Providern oder Unternehmensberatungen zu suchen.

Wie wir eindrucksvoll von Prof. Dr. Christian Schmidkonz von der Munich Business School in seinem Vortrag „Sucess Factor Happiness and Transformation Technologies“ lernen konnten, bedeutet der Einsatz von neuen Technologien aber nicht immer nur Positives für das Individuum, da das „Always-on“ und das damit verbundene „immer und zu jeder Tages-und Nachtzeit gefordert sein“ uns Menschen unter Stress setzt und nicht immer nur durch „höhere Effizienz durch Einsatz neuer Technologien“ entlastet. Ganz im Gegenteil, bewußte und auf einen bestimmten Zeitraum begrenzte Technologie-Abstinenz kann die „Happiness“ des Menschen sogar stark positiv beeinflussen. Herr Prof. Schmidkonz führte vor, wie heute Technologien zum Einsatz kommen können, um zum einen das Individuum in seiner Effektivität zu verbessern und zwar im sehr positiven Sinne, aber auch zum anderen um Menschen in absurder Art und Weise überwachen zu können, wie dies z.T. in China der Fall ist.

Es bleibt auf alle Fälle spannend zu beobachten, wie sich Unternehmen an die IT 5.0 herantasten und diese zum Einsatz bringen bzw. bringen werden. Weiterhin wird es sehr spannend sein zu beobachten, mit welcher nächsten „Technology-Wave“ die Zukunft der IT und der digitalen Anwendungen gestaltet werden wird.

Die Vorträge zu diesem Event und Möglichkeiten zur Vertiefung finden Sie unter folgendem Link.

Ich bedanke mich noch einmal sehr herzlich bei allen Teilnehmern für die Teilnahme und die spannenden Diskussionen.

Autor dieses Blogbeitrags ist Dr. Dirk Zimmermann, Practice Director Management Consulting EMEA, Unisys Deutschland GmbH

 

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