Unsere digitale Identität und Integrität sind genauso wertvoll geworden wie unsere physische Identität und Integrität. Dies gilt für "uns" als Einzelpersonen, als Unternehmen oder Organisationen oder sogar als Länder. Daten und digitale Ströme sind die Grundlage für unser gesellschaftliches Funktionieren und die wichtigste Wertquelle in der globalen digitalen Wirtschaft.
Dennoch ist es einer Handvoll Mega-Tech-Unternehmen in den letzten zwei Jahrzehnten gelungen, unsere Daten zu extrahieren, zu monopolisieren und zu vermarkten. Mehr als 90 % der westlichen Daten werden in den USA gehostet. Geopolitische Akteure nutzen digitale Technologien und Daten zunehmend als Machtmittel. Gesetzliche Initiativen wie der US Cloud Act oder die chinesische Überwachungsgesetzgebung geben ihren Regierungen unbegrenzten Zugang zu unseren Daten im Ausland. Es findet ein Cyber-Wettrüsten statt, bei dem eine breite Palette von Techniken zum Einsatz kommt, von stumpfen nationalstaatlichen Cyberangriffen bis hin zu ausgefeilter sozialer Manipulation. Kurz gesagt, die Digitalisierung hat uns als Einzelpersonen, als Unternehmen und als Länder sehr abhängig und verwundbar gemacht und hindert uns daran, unsere eigenen Vorteile zu nutzen.
Infolgedessen bewerten Einzelpersonen, Organisationen und Regierungen ihre externe Gefährdung neu und starten Initiativen zur digitalen Souveränität, um die physische und digitale Kontrolle über ihre strategischen Vermögenswerte, einschließlich Daten, Algorithmen und kritischer Software, zu erhalten oder zu erlangen.